Das Schöne und das Biestige

Masken bilden und Frisuren kreieren
„Maskenbildnerei soll nicht bemerkt werden, sondern wirken“. Dieser Satz ist Leit- und Anspruch zugleich für unsere Damen von der Maske. Sie sind für den optisch stimmigen, charaktervollen Auftritt der SchauspielerInnen verantwortlich. Unter ihren fachkundigen Händen werden junge Menschen zu Greisen, Männer zu Charakterköpfen, hübsche Frauen zu Monstern oder schöne Mädchen noch schöner, ganz nach Bedarf. Das alles will erlernt, gekonnt und vor jeder Aufführung geschafft sein. Dazu braucht es Akribie, Feingefühl und ein feines Händchen. Kein Wunder, dass in diesem Metier die Frauen das Sagen haben - so auch bei uns, und das über Jahrzehnte.
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Die Maskenbildnerinnen
Lange bevor der Vorhang sich hebt, sind sie in Aktion. Aber auch nach dem Schlussvorhang sind sie wieder gefragt, um beim Abschminken zu helfen und um Perücken, Bärte und andere Hilfsmittel für den nächsten Einsatz zu präparieren.
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In der Tat haben wir in unseren Reihen Damen, die schon über 40 Jahre die „Puderquaste schwingen“. Das ist nicht despektierlich gemeint im Gegenteil. Wer weiß, was vor den Aufführungen geleistet werden muss, wird ihnen Respekt zollen. Oft Stunden vor der Aufführung sind sie am „werkeln“, um die DarstellerInnen im Rampenlicht optisch so passabel, wie von der Regie gewünscht, erscheinen zu lassen. Den in Abstimmung und in Proben mit der Spielleitung festgelegten Schminkplan gilt es penibel abzuarbeiten.
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„Eine Maske anlegen“
ist kein Schminken im landläufigen Sinn, sondern erfordert Talent und eine spezielle Ausbildung. Fachseminare, Workshops und Kurse im eigenen Haus vermitteln das nötige Rüstzeug. Die Hautpflege unter Berücksichtigung unterschiedlicher Hauttypen und die Verhinderung von Infektionen stehen ebenso auf dem Programm, wie die umfangreiche Material- und Werkzeugkunde. Dieses Wissen findet in der Praxis verantwortungsvoll Anwendung: Für jede Person gibt es aus hygienischen Gründen ein eigenes Set an Schminkutensilien.
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Auf diese Basis baut dann der kreative Teil des Schaffens auf: das „Grundieren“, das „Auszeichnen“ bis hin zum Herstellen von Bärten aus echtem Haar oder der Modelage von Nasen, Warzen, Wunden oder gar einer Vollglatze - um nur einiges zu nennen. Das alles ist echte feinfühlige Handarbeit mit künstlerischem Anspruch am „lebenden Objekt“, z.B. bei Tier- und Fantasiemasken. „Maske machen“ ist wichtig. Denn nur so werden aus DarstellerInnen auch optisch klare Charaktere. Schließlich soll der jugendliche Liebhaber auch begehrenswert erscheinen, und dem kauzigen Alten sollte man seinen Hang zum „Süffeln“ schon ansehen...